Wie Datenfehler die Finanz-Welt schockt!
Am Donnerstagnachmittag, den 06.05.2010, mussten Händler an der Wall Street fassungslos mit ansehen, wie das Börsenbarometer binnen 5 Minuten um knapp 1000 Zähler abstürzte – der nach Punkten größte Tageseinbruch der Geschichte.
Zu diesem Zeitpunkt sind allein beim Dow Jones Werte von 350 Milliarden Dollar vernichtet worden.
Doch was war der Auslöser?
Nach ersten Erkenntnissen der Börsenaufseher handelte es sich vermutlich um menschliches Versagen. Ein Trader habe sich bei einer Verkaufsorder vertippt und 16 Milliarden statt 16 Millionen Aktien abgestoßen und damit eine Kettenreaktion ausgelöst.
Und wie konnte dies unkontrolliert passieren?
Im hektischen Handelsalltag hat sich die Ein-Klick-Technologie durchgesetzt. Weil die elektronischen Gehirne automatisch Kauf- oder Verkaufsorder auslösen, wenn bestimmte Kursmarken unter- bzw. überschritten werden, kann solch eine Fehlorder rasch einen Dominoeffekt auslösen.
Allerdings war dies nicht die erste Panne. Bereits 2005 hatte das japanische Wertpapierhaus Mizuho Securities beim Börsenstart des Telekommunikationsunternehmens J-Com irrtümlich Verkaufsorders von 3,5 Milliarden Dollar ausgelöst. Die Mizuho Securities gaben eine Verkaufsorder für 610.000 Aktien zu einem Yen pro Aktie ein, anstatt 1 Aktie zum Preis von 610.000 Yen. Nach etwa zwei Minuten wurde der Fehler bemerkt und man entschied, die Aktien wieder zurück zu kaufen.
Der Schaden für die Muttergesellschaft Mizuho Financial Group betrug damals 190 Millionen Euro!
(Quelle: Die Welt, Printausgabe vom Samstag, den 08. Mai 2010)
Die oben genannten Beispiele zeigen eindrucksvoll, wie wichtig es ist präventiv orientiertes Datenqualitätsmanagement zu betreiben, besonders unter Berücksichtigung des verstärkten Einzugs von automatisierten Abläufen!
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